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Tipperton seufzte, stand auf und ging zum Lager. Doch da rief Phais ihm leise nach: »Wisset dies, mein Freund,
ich sah nur drei von Euren fünf Pfeilen fliegen, doch sie alle trafen ihr Ziel.«
Kurz nach Tagesanbruch wurde Tipperton von einem feuchten Nieselregen geweckt. Doch mit dem
fortschreitenden Tag verstärkten sich auch der Regen und der Wind. Sie hatten die Kapuzen aufgesetzt und ritten
durch den Wolkenbruch in den Günarschlitz, den Eingang zu der gewaltigen Günarringschlucht. Sie bildete
einen Pass durch den Grimmwall und verband so die Länder Rell und Günnar miteinander. An dieser Stelle
änderte auch das Grimmwall-Massiv seine Richtung. Auf der einen Seite der Schlucht verlief es nach Westen,
auf der anderen nach Norden.
Sie ritten den ganzen Tag in dem tosenden Sturm durch
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die Schlucht, die an ihrer schmälsten Stelle sieben Meilen breit war, und siebzehn an ihrer breitesten. Die
blanken Felswände der Berge stiegen steil an, als wären sie mit der Axt hineingeschlagen worden. Der Boden
der Schlucht war bewaldet, obwohl die vier auch gelegentlich längere Zeit über blanken Stein ritten. Sie folgten
der Straße, der Gapstraße, die fast fünfundsiebzig Meilen durch die Günarringschlucht verlief. Nach einem
Drittel des Weges schlugen die vier in gutem Abstand von der Straße ein Nachtlager zwischen einigen Bäumen
auf.
Es regnete immer noch, und der Wind blies ebenfalls. Die hohen Felswände der Schlucht wirkten wie ein Schlot.
Loric errichtete ein Zeltdach, während Phais die Pferde versorgte. Aber das notdürftige Dach vermochte kaum,
die wirbelnden Regenschauer abzuhalten.
Am nächsten Tag regnete es immer wieder, und auch in den kurzen Pausen hingen schwere Wolken drohend am
Himmel.
»Meiner Treu«, meinte Beau, als der Regen einmal kurz aussetzte, »ich wünschte, wir hätten Ponys.«
»Oder wenigstens noch ein anderes Pferd«, meinte Tipperton. »Ich habe nichts dagegen mit dir zu reiten, Beau,
aber sollte das Gezücht uns erneut überfallen, behindere ich dich gewiss im Umgang mit der Schleuder.«
»Wir würden uns gegenseitig behindern, Wurro«, sagte Beau. »Du hast recht, ein zweites Pferd käme uns
wahrlich sehr gelegen. Zu schade, dass meines den schwarzen Pfeilen zum Opfer gefallen ist.«
»Ach, so ist das passiert?«
»Ja, die Pfeile sind direkt hinter der Vorhand in seinen Leib eingedrungen.«
»Also wurde es ins Herz getroffen?«
Beau nickte. »Vermutlich. Es muss den Pfeil abbekommen haben, als wir gerade ihre Linie durchbrochen haben.
Ich
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glaube, es ist noch zwanzig Schritt gelaufen, bevor es zusammenbrach. Aber ich war zu sehr damit beschäftigt,
die Schleuder zu laden.«
»Du auch? Mir ging es genauso, Beau. Ich habe die ganze Zeit nur daran gedacht, meine Pfeile abzuschießen.
Ich weiß nicht einmal, wie viele Rukhs ich getroffen habe. Phais meinte, das wäre ganz normal.«
Beau seufzte. »Ich erinnere mich nur an den Hlök, den ich als Letztes getötet habe. Loric hat gesagt, wir alle
zusammen hätten fast ein Dutzend Feinde getötet, und seinen Worten zufolge haben deine Pfeile und meine
Bleigeschosse dabei den Hauptteil erledigt.«
»Bei Adon!«, hauchte Tipperton. »Wir sind schon ein blutrünstiges Paar, wir beide, was?«
»Sag so etwas nicht, Tip!«
Im selben Moment setzte erneut der kalte Regen aus den grauen Wolken ein.
Sie lagerten an diesem Abend in einem dichten Wäldchen weitab von der Straße.
»Noch ein Tag, dann sollten wir das Ende des Schlitzes erreicht haben«, erklärte Loric, als er Dörrfleisch und
Mian verteilte.
»Gibt es in der Nähe des Ausgangs eine Stadt?«, erkundigte sich Beau. »Ich würde gerne wieder einmal in einem
richtigen Bett schlafen und ein heißes Bad nehmen.«
»Ja. Stede liegt etwa einen Werst entfernt. Es ist jetzt zwar nur noch ein Weiler, aber einst war es eine
bedeutende Stadt. Damals, als die Handelskarawanen noch durch Rell reisten.«
»Und? Gibt es dort noch eine Herberge?« Loric lächelte. »Vielleicht, kleiner Mann, vielleicht.« »Falls nicht«,
fügte Phais hinzu, »wird uns sicherlich einer der Dorfbewohner freundlich aufnehmen.«
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»Ich könnte wirklich ein Bier gebrauchen«, erklärte Tipperton. »Nach dem Bad und vor dem Bett.«
»Ich hoffe, wir können dort ein Pferd kaufen«, meinte Loric. »Und neue Vorräte beschaffen. Wir haben viele
nützliche Dinge verloren, als unser Packpferd getötet wurde.«
»Ja, sicher, ein Pferd wäre nicht übel. Aber erst ein Bad, ein Bier und ein Bett, wenn es Euch nichts ausmacht«,
meinte Beau.
Bei diesen Worten öffneten sich die Himmelsschleusen erneut und überzogen die Gefährten mit einem
Regenguss.
Am nächsten Tag nieselte es ebenfalls, und feiner Dunst stieg im Schlitz auf.
»Himmel«, sagte Beau. »Selbst wenn wir kein Bad, kein Bier und kein Bett bekommen, würde es mir schon
genügen, endlich Schutz vor diesem Regen zu finden.«
»Wirklich«, stimmte Tipperton ihm zu. »Ich wäre schon froh, einfach nur an einem Feuer sitzen zu dürfen.«
»Mit einem heißen Tee.«
»Und einer Suppe.«
»Oder einem Eintopf.«
»Hauptsache warm«, erklärte Tipperton, als der kalte Wind wieder auffrischte.
»Meiner Treu!«, stieß Beau hervor. »Was ist denn hier passiert?«
Sie waren abgestiegen und betrachteten die geschwärzten Ruinen im schwachen Licht des zur Neige gehenden
Tages. Der Weiler Stede lag vollkommen zerstört vor ihnen. Die verkohlten Ruinen glänzten nass vom Regen,
und die Asche war zu einer schlammigen Schlackeschicht geworden. Hier und da standen noch einige Mauern,
die meisten jedoch waren niedergerissen worden. Von anderen lagen nur noch Trümmer auf der Erde.
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Die Pferde schnaubten, als witterten sie etwas in der Luft. Loric und Phais sprachen beruhigend auf sie ein.
Dann hockte sich der Elf auf den nassen Boden, hob ein Stück verkohltes Holz auf, roch daran und zerrieb etwas
von der Holzkohle zwischen den Fingern. »Ich kann nicht sagen, wann dieses Unglück geschehen ist«, meinte er
mit einem Blick auf Phais. »Der Regen hat alle Spuren abgewaschen.«
Sie führten die unruhigen Pferde am Zügel durch die Ruinen.
»Heda, was ist das denn?«, rief Tipperton. Er trat zu einem umgestürzten Kamin und hob einen zerbrochenen
Pfeil auf. Er war schwarz, mit ebenholzfarbenen Federn, nass und schlammbedeckt. »Gezücht!«, rief er, spie aus
und reichte Beau den Pfeil. Der warf einen kurzen Blick darauf, bevor er ihn an Phais weitergab.
»Wahrlich«, sagte die Dara. »Es ist ein Pfeil der Rüpt.«
Obwohl sie keine Feinde entdecken konnten, hielten sie ihre Waffen bereit und gingen langsam weiter. Phais
bildete die linke, Loric die rechte Flanke, und die beiden Wurrlinge marschierten in der Mitte.
Schon bald gelangten sie ans Ende des Weilers. Loric trat zu den Bokkern.
Beau schaute zu dem Elf hoch. »Eines ist sicher: Falls das Gezücht dies getan hat, scheinen die Dorfbewohner
jedenfalls entkommen zu sein.«
Tipperton sah ihn fragend an. »Wieso?«
»Es gibt keine Leichen, Tip.«
»Vielleicht wurden alle Toten begraben, Beau. Von denen, die entkommen konnten. Oder sie haben sie
verbrannt.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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